In diesem Beitrag geht es um mein Abenteuer per Anhalter nach Amsterdam zu fahren. Auf meinem Blog gibt es nicht nur Reiseberichte mit Tipps und Tricks zu entdecken, sondern auch einige Abenteuergeschichten, die ich auf meinen Reisen erlebt habe. Hier schreibe ich dann nur über mein Abenteuer und das Erlebnis. Ich hoffe, dass diese Art von Beiträgen dir gefallen.
Inhaltsverzeichnis
- Meine Reise
- Spontaner Aufbruch
- Komfortzone verlassen
- Per Anhalter nach Amsterdam
- Ziel erreicht
- Darum liebe ich solche Abenteuer
Meine Reise per Anhalter nach Amsterdam
Die erste Abenteuergeschichte auf meinem Blog, ist für mich etwas sehr Besonderes, da es eines meiner bisher größten Abenteuer war. Am Titel wird schon deutlich, dass es sich um eine Reise per Anhalter nach Amsterdam handelt. Für einige klingt es verrückt, für andere langweilig. Ich kann nur sagen, dass es schon lange auf meiner Bucket Liste stand in ein anderes Land per Anhalter zu reisen. Amsterdam ist zwar nicht Welten entfernt, jedoch war es für mich das erste Mal, dass ich per Anhalter gefahren bin und deshalb ein wirklich aufregendes Abenteuer.
Zum Glück war ich auf meiner Reise nicht alleine, sondern hatte eine Freundin dabei. Ich denke, ich hätte alleine bestimmt auch nicht den Mut dazu gehabt es wirklich durchzuziehen. Es ist schön Freunde zu haben, die genauso verrückt sind, um solche Abenteuer gemeinsam zu überstehen. Meiner Meinung nach verbinden solche Ereignisse einen und man kann so viel daraus lernen. Ich bin unglaublich froh, dass es am Ende tatsächlich zu diesem Abenteuer gekommen ist und ich es erleben durfte. Vorweg kann ich aber schon sagen, es hat alles ziemlich gut geklappt, wahrscheinlich besser als üblicherweise. Ich denke, wir hatten ganz schön Glück.
Solch eine Reise ist natürlich mit einigen Risiken verbunden und ist ganz bestimmt nicht für jeden etwas. Ich könnte natürlich jetzt sagen, dass man sich vorher gut informieren sollte, aber am Ende bringt einem jedes Wissen nichts, wenn man an die falschen Leute gerät und etwas Unvorsichtiges macht. Deshalb ist es IMMER ein Risiko. Aber mir war es in meinem Leben schon immer wichtiger, große Freiheit zu verspüren, anstatt Sicherheit. Dieses Abenteuer war eines der verrücktesten und aufregendsten was ich an Reisen erlebt habe und ich werde es niemals bereuen.
Ich hoffe nur, dass ich noch viel mehr vergleichbare Abenteuer erleben werde. Meiner Meinung nach ist es der beste Weg, um neue Menschen kennenzulernen und mehr über deren Kultur zu erfahren. Es ist ein schönes Gefühl von der Großzügigkeit mancher Menschen überrascht zu werden, immer im Unklaren zu sein was einen erwartet, wen man trifft und was man dadurch erleben kann. Für mich ist dieses Gefühl eines, was das Leben so lebenswert macht.
Spontaner Aufbruch
Geplant haben wir den Trip nicht wirklich. Irgendwann kam auf einmal das Gesprächsthema auf, einfach in irgendeine Stadt zu fahren, ganz spontan. Beinahe ist das sogar am selben Tag geschehen, aber mitten in der Mottowoche unserer Schule, wäre das Ganze vielleicht nicht die beste Idee gewesen. Irgendwann wurde aber aus: „Wir könnten spontan mit einem Zug in eine Stadt fahren“, zu: „Wir könnten auch per Anhalter fahren“. Das war natürlich ein bisschen etwas anderes.
Für ein paar Tage war das Thema dann nicht mehr so relevant. Eine Stimme in meinem Kopf hat schon die ganze Zeit gesagt, dass es auch ganz bestimmt nicht Zustande kommen würde. Doch schließlich kamen wir erneut auf das Thema. Zwei Tage später waren wir dann in Amsterdam. Hätte ich nicht arbeiten müssen, dann bestimmt schon am nächsten Tag. Wir mussten allerdings auch noch einplanen, zu einer guten Zeit Holland zu erreichen, um Leute zu finden, die uns bis nach Amsterdam mitnehmen können.
So richtig darauf vorbereiten konnte ich mich nicht. Aber das war auch Sinn der Sache, denn wir wollten völlig spontan einfach los. Ich bin um 2 Uhr morgens aufgestanden, was definitiv zu früh war, was ich später noch merken sollte. Getroffen haben wir uns zwar erst um 5 Uhr morgens, aber ich brauchte noch Zeit um meine Tasche überhaupt erst einmal zu packen.
Komfortzone verlassen
Wir haben uns eine Verbindung herausgesucht, um mit unseren damaligen Tickets von der Schule so weit wie möglich Richtung Holland zu fahren. Wir konnten ungefähr bis zur holländischen Grenze, was mich schon echt erstaunt hatte. Dann gab es eine Busverbindung über die Grenze nach Nijmegen. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es vielleicht nicht mehr so legal war. Allerdings hat es geklappt und wir sind tatsächlich in Holland angekommen. Damit war schon einmal ein großer Schritt geschafft. Tja, dann standen wir da in Nijmegen. Da wurde uns dann klar, dass das große Problem erst noch auf uns wartet: Sich wirklich zu überwinden die Leute anzusprechen.
Um das hinauszuzögern haben wir erst einmal eine Pause gemacht und etwas gegessen. Das Wetter war wirklich sehr schön und es hat Spaß gemacht, dazusitzen und zu wissen, dass wir schon eigentlich ziemlich weit gekommen sind. Immerhin waren wir schon einmal im richtigen Land. Uns wurde aber auch nach einiger Zeit klar, dass wir nicht zu spät anfangen sollten nach Leuten zu suchen, damit wir überhaupt noch in Amsterdam ankommen. Ich konnte mich irgendwann überwinden und habe die erste Person angesprochen. Ich war echt ziemlich nervös doch leider ist diese Person nicht Richtung Amsterdam gefahren.
Dann wurde uns auch bewusst, dass es eine Herausforderung werden könnte, jemanden zu finden, der überhaupt dahin fährt und sich aber auch dann bereit erklärt uns mitzunehmen. Da wir gelesen haben, dass es empfehlenswert ist an Tankstellen zu fragen, haben wir uns auf den Weg zu einer gemacht. Die war aber ziemlich klein und meistens hat dort immer nur ein Auto gehalten. Deshalb haben wir uns entschieden eine andere rauszusuchen. Allerdings mussten wir über eine Stunde dahin laufen. Da das Wetter sehr gut war, fanden wir es aber nicht besonders schlimm. Doch als wir dann erst einmal an der Tankstelle angekommen sind, mussten wir feststellen, dass sie nicht wirklich viel größer war als die vorherige. Aber wir haben uns gesagt: Jetzt gibt es kein zurück mehr!
Uns blieb jetzt nichts mehr übrig als fragen, fragen und fragen, schließlich wollten wir per Anhalter nach Amsterdam kommen. Gut, wir hätten wohl wieder zurücklaufen können, den gleichen Bus über die Grenze nehmen und dann mit der Bahn nach Hause, aber wir waren schon so weit gekommen, dass wir jetzt nicht aufgeben wollten. Nach einigen Schwierigkeiten unsere Komfortzone zu verlassen, haben wir es dann geschafft immer abwechselnd jemanden zu fragen. Glücklicherweise hatten wir schon nach der 6. Person Erfolg. Ich denke, dass wir wirklich Glück hatten und es normalerweise nicht immer so schnell geht jemanden zu finden. Natürlich kann das aber immer variieren.
Per Anhalter nach Amsterdam
Wenn man so ein Abenteuer machen möchte, ist es empfehlenswert vorher die Person zu fragen, ob du ein Foto von dem Kennzeichen machen kannst. Denn wenn er es dir erlaubt, besteht zwar immer noch keine völlige Sicherheit dass dir nichts zustößt, aber du kannst es direkt jemanden schicken. Der Fahrer weiß dann, dass wenn er etwas mit euch anstellt, er ziemlich schnell erwischt werden könnte, wenn man nach seinem Kennzeichen sucht. In unserer Aufregung haben wir das aber leider vergessen. Wir haben aber jemanden gefunden der wirklich sehr nett war, auch wenn das natürlich keine Absicherung ist. Aber wie schon erwähnt, ist so eine Reise nun mal ein Abenteuer und immer mit Risiken verbunden.
Wir beide waren ziemlich nervös und meine Freundin musste leider vorne sitzen. Sie tat mir ziemlich leid, aber bei der nächsten Fahrt musste ich da auch durch. Ab und zu haben wir uns gegenseitig geschrieben und ich habe mit aller Kraft versucht mich zu entspannen. Sie musste sich die ganze Zeit mit dem Fahrer unterhalten, der leider nicht so gut Englisch konnte. Die Kommunikation war deshalb etwas schwieriger.
Während der ganzen Fahrt habe ich daran gedacht meiner Freundin in die Arme zufallen, sollten wir das überleben. Sie hatte wohl denselben Gedanken, denn nach einer erfolgreichen Fahrt von ungefähr 45 min, sind wir uns dann in die Arme gefallen, da wir echt froh waren noch zu leben. So schlimm war es natürlich nicht, aber wir hatten beide ziemlich Respekt vor der Sache. Es war einfach nur ein Adrenalinkick für mich und ich war ziemlich glücklich in diesem Moment. Daraufhin musste wir beide uns erst einmal von dem Schock erholen und haben deshalb wieder eine Pause gemacht.
Bis dahin waren wir leider immer noch sehr weit von unserem Ziel entfernt. Wir befanden uns irgendwo in der Nähe von Amsterdam und wussten selber nicht genau wo wir waren. Der Fahrer hat uns an einem McDonalds abgesetzt, irgendwo direkt an einer Autobahn. Dennoch war es wirklich sehr schön dort, denn es gab eine Wiese mit Bäumen und vielen Blumen. Deshalb haben wir uns für 2 Stunden an einen Baum gelegt, einfach die Sonne und das Leben genossen und waren erleichtert, weil wir die Fahrt dann doch überlebt haben.
Zwei Sonnenstiche später, sind wir dann zu McDonalds gegangen, um unsere Flaschen mit Wasser zu füllen. Mit der Zeit wurde uns immer mehr bewusst, dass wir leider nicht an diesem schönen Ort bleiben können, denn jetzt gab es wirklich absolut kein Zurück mehr. Wir hatten nämlich keine Ahnung, wo wir waren oder wie wir da wegkommen sollten und der Weg nach Amsterdam war noch lang. Leider hat es und dann wieder erneut Überwindung gekostet jemanden anzusprechen. Am liebsten wären wir einfach auf dieser Wiese geblieben. Ich würde gerne immer noch dort liegen.
Aber wir hatten ein Ziel vor Augen. Auf dem Parkplatz von McDonalds habe ich dann jemanden angesprochen, der auch ungefähr in unserem Alter zu sein schien. Er war sehr freundlich und glücklicherweise ist er sogar beinahe direkt nach Amsterdam gefahren.
Ein weiteres Problem mit dem per Anhalter fahren ist, sich nicht nur zu überwinden jemanden anzusprechen, sondern auch mit ihnen während der Fahrt zu reden. Diesmal musste ich das Gespräch über mich ergehen lassen und vorne sitzen. Aber genau diese Überwindung und dass aus seiner Komfortzone kommen, ist das was für mich so reizvoll an solchen Abenteuern ist und was mich so glücklich daran macht.
Das Gespräch lief aber ganz gut, schließlich war der Fahrer auch wirklich sehr nett und in unserem Alter. Irgendwann habe ich aber nicht mehr mit ihm geredet, denn ich war todmüde. Ich glaube zu diesem Zeitpunkt war es ca. 15 Uhr, vielleicht auch etwas später. Nach viel zu wenig Schlaf und einer aufregenden Reise, war dann bei mir auch irgendwann der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr konnte. Beinahe wäre ich in dem Auto von diesem fremden Fahrer eingeschlafen. Aber das lag auch daran, dass ich mich bei ihm wirklich sicher gefühlt habe.
Endlich haben wir das Ziel erreicht
Wir wurden dann von ihm an einem Bahnhof rausgelassen. Das war natürlich irgendwie perfekt, denn von dort aus hätten wir für ungefähr 3,50 € nach Amsterdam fahren können. Ich weiß nicht mehr wie lang die Fahrt gewesen wäre, aber ich denke nicht mehr besonders lang. Dennoch haben wir uns dagegen entschieden, schließlich war auf dieser Reise das Ziel, kostenlos dahin zu kommen und per Anhalter nach Amsterdam zu kommen und bisher hatten wir es geschafft nichts auszugeben. Deshalb wollten wir es jetzt auch weiter durchziehen. Das bedeutete, dass wir wieder etwas mehr als 1 Stunde laufen mussten. Aber mittlerweile waren wir schon abgehärtet. Auf dem langen Weg haben wir uns dann über ein Tattoo Gedanken gemacht, welches wir uns als Erinnerung an dieses Abenteuer stechen lassen wollten (Bild dazu ist unten),
Amsterdam haben wir dann ungefähr um 18 Uhr erreicht. Es war eine ziemlich lange Reise, aber wir haben unser Ziel tatsächlich erreicht und das sogar einfacher als wir dachten. In meinem Kopf ist das zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht richtig angekommen. Ich konnte es einfach nicht glauben. Die Reise klingt zwar lang und anstrengend, aber es war eigentlich ziemlich entspannt. Okay, aufgrund meines Schlafmangels war es schon etwas anstrengend, aber wir haben eigentlich mehr Pausen gemacht, als Leute zu fragen oder durch die Gegend zu laufen. Wir hatten allerdings auch echt Glück, nur mit zwei Fahrten Amsterdam zu erreichen.
Als Tipp kann ich dir noch auf den Weg geben mal etwas wie Couchsurfing auszuprobieren. So kann man sich sogar noch die Unterkunftskosten sparen. Das ist natürlich nicht für jeden etwas, aber es ist ein guter Weg um die Menschen in dem Land besser kennenzulernen und zu verstehen. Oft erlebt man unglaublich spannende Dinge und macht lebensverändernde Erfahrungen. Meiner Meinung nach kann man bei so etwas unglaublich viel lernen und mit auf den Weg nehmen. Vielleicht hat man aber auch einfach Glück und man darf auf einer sehr kleinen Couch im Eingangsbereich eines Hostels schlafen und wird dann noch zu einer Hausboot-Party eingeladen, wer weiß.
Jedenfalls lohnt es sich neue Dinge auszuprobieren und vielleicht mal nicht standardmäßig ein Hotelzimmer für zwei Personen zu buchen. Wer nicht gleich so viel Abenteuer auf einmal möchte, kann darüber nachdenken einfach ein Mehrbettzimmer in einem Hostel zu buchen. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch da kommt man leichter in Kontakt mit anderen Menschen. Vor allem eine Reise per Anhalter nach Amsterdam, lohnt sich definitiv.
Darum liebe ich solche Abenteuer
Es war eine unglaublich lange Reise mit sehr wenig Schlaf, aber es hat sich definitiv gelohnt. Im Grunde haben wir keine total außergewöhnlichen lebensverändernde Dinge erlebt. Jedoch war es wunderschön diese Erfahrung zu machen und so ein großes Abenteuer verbindet einen einfach. Ich finde es wirklich schön neue Menschen zu treffen und kennenzulernen und mal gezwungenermaßen aus meiner Komfortzone zu kommen. Einfach mal den Mut und die Überwindung finden jemanden anzusprechen.
Es ist auch immer schön eine andere Sprache zu sprechen, das gibt einen immer ein gutes Gefühl. Zu mindestens Menschen die sich gerne mit Sprachen anderer Länder beschäftigen und sich dafür interessieren. Nur so kann man eine Sprache am besten und schnellsten lernen. Da reicht aber natürlich kein Wochenendtrip aus. Für mich ist und bleibt es eines der größten Abenteuer die ich erlebt habe, weil es meine erste Erfahrung damit war per Anhalter zu fahren.
Auf unserer Reise per Anhalter nach Amsterdam, haben wir viele freundliche Menschen kennengelernt die uns weiter geholfen haben. Klar ist das vielleicht nicht immer der Fall, aber ich bin der Meinung man sollte den Menschen eine Chance geben. Nur so kann man richtig in die Kultur und die Traditionen eintauchen. Man sollte ins Gespräch kommen, nachfragen, sich helfen lassen und vielleicht sogar neue Kontakte knüpfen. Für mich gibt es nichts Schöneres auf der Welt, als solche Erfahrungen zu machen.
Auf diesem Blog werden also auch immer mal wieder solche Abenteuergeschichten kommen. Bei denen es nicht nur darum geht, dir die Stadt näherzubringen und tolle Restaurants und Hotels zu empfehlen, sondern auch meine Erkenntnisse, Erfahrungen und was das Reisen überhaupt für mich bedeutet. Manche Geschichten scheinen zwar vielleicht einigen verrückt erscheinen, sie können dennoch hoffentlich den ein oder anderen bewegen und näher bringen, wie schön solche Erfahrungen sein können Wer noch nicht bereit für solch ein großes Abenteuer ist und lieber nicht per Anhalter nach Amsterdam fahren möchte, den empfehle ich diesen Reiseführer. Er enthält alle wichtigen Informationen über die Stadt und einige Insider-Tipps. Auch ich habe ihn schon oft verwendet auf anderen Reisen nach Amsterdam. Hier anschauen.