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Lezzeno am Comer See

Für zehn Tage in einer wunderschönen Wohnung in Lezzeno am Comer See zu übernachten und jeden Tag am See zu liegen, ist schon wirklich ziemlich entspannend. Doch gerade an diesem ruhigen Ort sind uns lustige Dinge passiert. Deshalb möchte ich in diesem Beitrag von diesen verrückten Ereignissen erzählen.

Lezzeno am Comer See

Nach einer anstrengenden 10-tägigen Tour durch die Städte Italiens haben meine Freundin und ich uns mit einer Ferienwohnung in Lezzeno belohnt. Und das für zehn Tage! Es war wirklich schön den ganzen Tag über faul am See zu liegen und das Wetter zu genießen. Diese Auszeit haben wir uns definitiv verdient.

Doch auch die zehn Tage zuvor waren echt schön. Wir haben die Städte Mailand, Florenz, Bologna, Venedig und Verona besucht. Wir waren jedes Mal für zwei Tage in der Stadt und haben versucht so viel wie möglich zu sehen. Das hatte zur Folge, dass wir am Tag extrem lange durch die Gegend gelaufen sind. Es gab einfach zu viele interessante Orte zu entdecken.

Deshalb war es hinterher um so schöner in einer tollen Ferienwohnung in Lezzeno am Comer See für zehn Tage zu entspannen. Komischerweise ist während der ganzen 20-tägigen Italienreise nie etwas schiefgelaufen und wir hatten immer großes Glück. Allerdings haben wir die Reise auch vorher gut geplant und uns Notizen mit den wichtigsten Daten gemacht. Vielleicht haben wir auch gerade deswegen nie einen Bus verpasst, etwas verloren oder vergessen. Jedoch gab es zwei lustige Momente am See, die ich erzählen möchte.

Wasserschlangen im Comer See

Wir haben uns vorher extra eine aufblasbare Wassermelone gekauft, um auf dem See damit zu schwimmen. Es hat auch echt viel Spaß gemacht und wir waren jeden Tag im Wasser. Das Wetter war perfekt. Es gab leider keinen Sandstrand, aber ein Kieselstrand direkt vor unserem Ferienhaus.

Während der zehn Tage haben wir uns nie Gedanken darüber gemacht, was sich alles im See tummeln könnte. Am vorletzten Tag haben wir allerdings etwas Komisches bemerkt. Wir lagen mal wieder auf unserer Wassermelone und haben uns auf dem See treiben lassen, als ich plötzlich etwas kleines graues im Wasser entdeckte. Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich schnell bewegt hatte und es sich nicht um einen kleinen Ast handelte. Da bekamen wir beide direkt ein bisschen Panik.

Zwar haben wir keine Schlangenphobie, im Gegensatz zu einer Freundin von uns :D, trotzdem war der Gedanke nicht so schön. Das erste Mal haben wir uns nichts dabei gedacht. Kann ja vielleicht doch nur ein Ast gewesen sein, dachten wir. Als meine Freundin und ich wieder auf dem Kieselstrand lagen, habe ich einfach mal im Internet nachgeschaut, ob sich Wasserschlangen im Comer See befinden.

Da musste ich dann erschreckenderweise feststellen, dass es welche gibt. Doch auch wenn sie nicht gefährlich sind, hatten wir danach zu viel Angst, um wieder ins Wasser zu gehen. Gut, dass das unser vorletzter Tag war.

Vor diesem kleinen Kerl hatten wir aber keine Angst  

Von einem Polizeiboot angehalten

Der zweite Moment war wirklich ziemlich witzig, allerdings erst im Nachhinein. Zwischenzeitlich hatten wir wohl mehr Panik als bei den Wasserschlangen. Bevor wir die Schlangenentdeckung gemacht haben, sind wir noch regelmäßig ins Wasser gegangen. Irgendwie kamen wir auf die Idee auf die andere Seite des Sees zu schwimmen. Das war eine ganz schön blöde Idee.

Meine Freundin war total dafür und ich habe mich letztendlich überreden lassen, denn ich wollte auch gerne sehen was auf der anderen Seite so los ist. Aber meine Bedingung war, dass wir unsere aufblasbare Wassermelone mitnehmen. Denn ich habe mir schon gedacht, dass es etwas entspannter sein wird, wenn wir uns zwischendurch auch mal ausruhen können. Der See ist nämlich ziemlich groß.

Also haben wir uns gemeinsam mit unserer Wassermelone auf den Weg gemacht und uns abwechselnd darauf gelegt, um Pause zu machen. Doch irgendwann hatten wir das Gefühl einfach nicht mehr weiterzukommen. Was wohl kein Wunder ist, wenn man sich mitten in einer Strömung befindet. Trotzdem wollten wir mit aller Kraft weiter schwimmen. Und immer wieder hatten wir das Gefühl ein paar Zentimeter vorwärtszukommen.

Plötzlich kam das erste Boot zu uns und wollte wissen was wir machen und ob wir Hilfe brauchen. Aber wir verneinten, denn wir wollten weiter unserem Ziel entgegenschwimmen. Später kamen noch zwei weitere Boote, die uns das gefragt haben und uns mitnehmen wollten, aber auch da sagten wir das alles in Ordnung sei.

Dann tauchte plötzlich ein Polizeiboot vor uns auf. Da bekamen wir ganz schön Panik. Die Kommunikation war fast unmöglich, weil unser Italienisch zu dem Zeitpunkt nicht besonders gut war und die Polizisten kein Englisch konnten. Wir hatten ziemlich Angst davor, dass wir größeren Ärger bekommen und wir auf das Boot kommen sollten. Aber anders als die anderen Bootsfahrer, haben die Polizisten uns das nicht angeboten, sondern uns einfach unserem Schicksal überlassen.

Wir sind ihrer Aufforderung zurückzuschwimmen dann entgegengekommen, beziehungsweise haben wir es versucht. Denn auch zurück kommt man nicht so schnell aus der Strömung wieder heraus. Das Polizeiboot war inzwischen über alle Berge und wir kämpften uns alleine voran. Irgendwann war ich völlig kaputt, trotz unserer treuen Wassermelone. Ich wollte einfach nur wieder an Land.

Da sagte ich zu meiner Freundin: ‑„Wenn uns jetzt noch einmal jemand fragt, ob wir mitfahren wollen, dann sagen wir ja. Ich kann nicht mehr!“ Zum Glück hat sie mir zugestimmt. Aber wie heißt es so schön: „Wenn man Hilfe braucht, ist keiner da.“ Das war leider auch bei uns der Fall. Also gaben wir unser bestes, um irgendwie vorwärtszukommen.

Irgendwann, sehr lange Zeit später, kam endlich ein neues „Boot“. Boot in Anführungszeichen, weil dieses Boot nur ein Schlauchboot mit Motor war. Vorher kamen uns etliche Luxusboote entgegen und dann auf einmal nur ein rasendes Schlauchboot. Aber wir wollten da einfach nur weg. Das italienische Paar half uns auf das Boot und fragten uns, wo wir denn hin wollten. Da erzählten wir ihnen das wir eigentlich zur anderen Seite schwimmen wollten, es aber nicht geschafft haben. Dann drehten sie plötzlich um und fuhren zur anderen Seite. Erst hatten wir beide Angst, dass sie uns nicht verstanden hätten und dachten, wir müssten dahin. Aber dann meinte der Bootsfahrer, dass er uns die Stadt, die da drüber ist, von weitem zeigen möchte.

Also haben wir noch einen kurzen Abstecher dorthin gemacht. Das war wirklich richtig cool! Die Fahrt hat mega Spaß gemacht auf so einem schnellen Boot und am Ende haben wir sogar quasi unser Ziel erreicht. Das Paar war zudem sehr nett und sie konnten ein wenig Englisch.

Ende gut alles gut

Ich bin ziemlich glücklich darüber, dass wir diese verrückte Aktion versucht haben. So habe ich jetzt eine Geschichte mehr aus Italien zu erzählen. Es ist so schön die Großzügigkeit anderer Menschen zu erfahren und sich mit ihnen auszutauschen.

Diese beiden Erlebnisse waren auf jeden fall das Highlight unseres Aufenthalts in Lezzeno am Comer See. Denn im Grunde konnten wir da nicht viel machen. Es gab nur einen kleinen Supermarkt in unserer Nähe und der Kiesstrand. Irgendwie war aber jeden Abend auf der anderen Seite des Sees eine Party, die wir bis in unsere Ferienwohnung gehört haben. Nächstes Mal müssen wir wohl die Seiten wechseln. Es war trotzdem wunderschön an diesem See und hat unsere 20-tägige Italienreise perfekt abgerundet. Ich freue mich sehr auf weitere solcher Erlebnisse.Mehr über Italien und Blogbeiträge zu diesem Land findest du hier.

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